Petr Prichystal

 

Geboren 1979 in Karlsbad (Tschechische Republik)

 

Bereits in früher Kindheit hatte Petr Prichystal durch seine Eltern, den Grafiker Miroslav Prichystal und seine Mutter Jitka Prichystalova, sowie durch deren Freunde viele Berührungen mit der Bildenden Kunst.

Diese Atmosphäre führte ihn in die Volkskunstschule, wo er verschiedenste Techniken der Bildenden Kunst und ihre Gesetzmäßigkeiten kennenlernte.

 

Von 1993 – 1997 absolvierte er eine Ausbildung zum Handporzellan-Maler in Karlsbad.

Unter Anleitung des Meisters Ramon Siroky erlernte er die Spezialtechnik der hochwertigen Dekormalerei in der Manufaktur Pirkenhammer in Brezova bei Karlsbad.

 

Nach der Ausbildung arbeitete er als Handdekor-Maler in genau dieser Manufaktur.

Seine Aufgabe, nämlich Repliken der alten Deutschen Meister zu kopieren, ermöglichte es ihm, seine Technik, seine Kenntnisse und seine Wahrnehmung zu trainieren und seinen Horizont zu erweitern.

Leider wurde die Arbeit in diesem Betrieb aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten eingestellt.

Dies führte ihn zu einem Konkurrenzunternehmen, dem Porzellan-Betrieb "Leander Loucka 1946 s.r.o.", wo er ebenfalls als Handdekor-Maler arbeitete und außerdem neue Dekore entwarf. Dabei eignete er sich das Wissen über diverse Spritz-Techniken an.

 

Nachdem er den Wehrdienst in Marianske Lazne (Tschechien) absolviert hatte, arbeitete er für kurze Zeit als Glasmaler im Glasbetrieb Moser, im Hotelporzellan Betrieb Dvory und zuletzt im Starorolske Porzellanbetrieb Moritz Zdekauer, wo er ebenfalls als Hand-Maler und Dekorateur tätig war.

 

In diesen Jahren erhielt Petr vielfältige Anregungen durch Designer, Künstler und erfahrene Handwerker. Anschließend nahm er an verschiedenen Künstler-Symposien teil.

Er sammelte umfassende Erfahrungen hinsichtlich seiner handwerklichen Fähigkeiten und Kenntnisse und entwickelte im Austausch mit den Kollegen seine persönliche Haltung.

 

Diese reichen Jahre spiegeln sich in seiner Arbeit wider, in der er sich frei zwischen verschiedenen Techniken und Motiven bewegt.

Durch die Kombination verschiedener Stile und durch den spielerisch humorvollen Umgang mit Materialien und Techniken entstehen Arbeiten, die die Abstraktion und die klassische Malerei ebenso umfassen, wie die Darstellung eines surrealen Eindrucks oder die Erzählung einer skurrilen oder absurden Situation.

Petr Prichystal sagt, dass jedes Thema eine andere Technik erfordere.

Sein Repertoire umfasst die Grafik, insbesondere die Druckgrafik, die Malerei, die Porzellanmalerei auf Kacheln und Geschirr, das Herstellen von Reliefs, die Fertigung von Gebrauchsgegenständen aus Porzellan bis hin zur Wandgestaltung von Badezimmern und Küchen.

 

Aufgrund der sich wirtschaftlich verschlechternden Situation der Porzellan-Industrie, zog er 2005 nach Berlin, wo er bis heute lebt und tätig ist.

 

Seine Liebe zur Region Karlsbad ist durch Kaolin und durch deren historisch reiche Tradition geprägt, so dass er immer wieder zu seinen Wurzeln und zu seinem ursprünglichen Tätigkeitsfeld zurückkehrt.